Überall dort, wo Kinder außerhalb der Familie betreut werden, müssen sich Eltern auf Erzieher oder Lehrer verlassen können. Schließlich verbringen sie viel Zeit mit den Kindern, teilweise mehr als mancher Vater oder manche Mutter. Der Kindergarten oder die Kindertagesstätte sowie die Schule geben den gesellschaftlichen Rahmen vor, in dem Kinder miteinander umgehen und unter der Obhut von anderen Erwachsenen stehen. Um hier einen regen Austausch zwischen Eltern, Kindern und Erziehern bzw. Lehrern zu fördern, wurden die sogenannten Elternbeiräte ins Leben gerufen, die es in fast jeder Einrichtung gibt.
Stellvertretend für die ganze Elternschaft werden einige Vertreter in den Elternbeirat im Kindergarten gewählt. Sie setzen sich für die Interessen ihrer Kinder ein und suchen gemeinsam mit Erziehern oder Lehrern nach den besten Lösungswegen, um ihre Sprösslinge optimal zu fördern. Das umfasst sowohl inhaltliche Fragen rund um Lehrplan und Konzept der Einrichtung als auch äußere Faktoren wie Ausstattung der Räumlichkeiten in Kita oder Schule.
Der Elternrat im Kindergarten wird zumeist für einen bestimmten Zeitraum, etwa ein Schuljahr, gewählt. In dieser Zeit finden regelmäßige Beiratstreffen statt, in denen aktuelle Themen aus dem schulischen Umfeld bzw. der Kita diskutiert werden. Auch Probleme zwischen Lehrern oder Erziehern und Schülern kommen im Bedarfsfall auf die Tagesordnung. Wenn im Kindergarten Elternbeirat und Kollegium Hand in Hand zusammenarbeiten, ergeben sich Chancen zur Mitgestaltung beider Seiten, von der vor allem die Kinder profitieren können.
Je nach Größe der Kindergarten-Gruppen oder Schulklassen, gestaltet es sich für Erzieher oder Lehrpersonen schwierig, außerschulische Aktivitäten mit den Kindern durchzuführen. Ausflüge oder außerordentliche Sportaktivitäten bleiben oftmals auf der Strecke. Hier kann ein engagierter Elternbeirat jedoch helfen und nach freiwilligen Eltern suchen, die bereit sind, Wandertage oder Fahrten zu begleiten oder ein sportliches Rahmenprogramm anzubieten. Entweder mit eigenen Mitteln (in er eigenen Kletterhalle, im eigenen Sportverein, dem eigenen Betrieb) oder mit Hilfe von Sponsoren, die durch den Elternrat akquiriert werden konnten (zum Beispiel eines örtlichen Busunternehmers, der die Kinder von A nach B transportiert, etc.). Ebenfalls beruhen Maßnahmen wie Verschönerung der Klassenräume oder der Durchführung von Schüler-Austauschprojekten häufig auf dem Engagement und der Initiative von Elternbeiräten.
Wie bei allen Kooperationen ist es auch im erzieherischen Bereich wichtig, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Je besser die Beiräte mit den Verantwortlichen in den Einrichtungen kooperieren, desto positiver wirkt sich dies auf die Kinder aus. Das verlangt jedoch ein gewisses Maß an Offenheit und Kritikfähigkeit, das nicht selbstverständlich ist. Doch die Gesetzeslage hat in den letzten Jahren viel in diese Richtung bewirkt: So ist es dem Elternbeirat an manchen Schulen beispielsweise erlaubt, an Lehrerkonferenzen teilzunehmen um sich zu bestimmten Themen zu äußern. Viele Lehrer schätzen mittlerweile den Blick von außen und sind offen für die Anregungen engagierter Eltern. Genauso wie die Eltern die Kompetenzen von Erziehern und Lehrern anerkennen müssen, sollten auch die Eltern selbst als Fachleute gesehen werden. Wenn diese gegenseitige Akzeptanz existiert, ist dies die beste Voraussetzung für fruchtbare Elternarbeit im Kindergarten.