Hinter der so genannten Hochbegabung verbirgt sich ein überdurchschnittliches Maß an Intelligenz. Die Fähigkeit, Zusammenhänge zu begreifen und Probleme zu lösen ist bei Hochbegabten besonders stark ausgeprägt. In einem Intelligenztest erreichen diese Menschen einen IQ, der von maximal zwei Prozent ihrer Mitmenschen erreicht wird. Auf der in Deutschland verwendeten Skala liegt dieser IQ-Wert bei 130.
Hochbegabte Kinder besitzen eine andere Denkstruktur und brauchen aus diesem Grund schon als Kleinkind ein Umfeld, das ihnen ermöglicht, sich frei entfalten zu können. Da für Eltern und auch Erzieher in Kindergarten und Schule oft schwer zu erkennen ist, wann ein Kind hochbegabt ist, werden an diese Kindern zumeist die gleichen Anforderungen gestellt wie an normal Begabte. Die wenigsten Betreuer haben eine Ausbildung zu diesem Thema. Entscheidendes Merkmal für die Hochbegabung ist, dass sowohl Leistungsfähigkeit, als auch Leistungsbereitschaft bei diesen Menschen deutlich höher sind. Allerdings machen Viele schon zu Kindergartenzeiten negative Erfahrungen mit ihrer Hochbegabung: So müssen sie häufig feststellen, dass ihre geistigen Fähigkeiten nicht erwünscht sind. Stattdessen werden sie als altklug bezeichnet. In der Schule steigern sich diese Probleme.
Gerade bei Kindern kann diese Situation zu psychosomatischen Störungen führen: Hochbegabte Mädchen zum Beispiel versuchen, sich weitgehend still der Norm anzupassen. Hochbegabte Jungen neigen in diesem Fall eher zu „Verhaltensauffälligkeiten“. Nur Kinder, die psychisch sehr stabil sind, können mit ihrer „Situation“ umgehen. Man vermutet, dass sich 50 Prozent aller hochbegabten Kinder den Bedingungen ihres Umfelds anpassen. Im Laufe dieses Anpassungsprozesses verfallen sie häufig in eine permanente Unlust, ein Mangel an Motivation – auch bezüglich der eigenen Lebensgestaltung – stellt sich ein.