Schulfähigkeit

Schulfähigkeit, oder Schulreife bedeutet den Anforderungen der Schule, wie Ausdauer, Aufmerksamkeit, Sprachfähigkeit und Selbständigkeit,  gewachsen zu sein. Die Aufgabe der Kindergärten ist es, diese Fähigkeiten auszubilden und die natürliche Neugier und Lernbegeisterung der Kinder zu bewahren und zu fördern.



Spielen ist Lernen

Was vielen Eltern oft nicht bewusst ist: Lernen besteht nicht nur aus unterschiedlichen Methoden zur Anhäufung von Wissen. Vielmehr bedeutet lernen in einer bestimmten kindlichen Entwicklungsphase, sich notwendige Kompetenzen gewissermaßen „nebenbei“ anzueignen – also ohne gezielte kognitive Lernangebote. Dieser moderne pädagogische Ansatz versteht das Lernen als einen „Auf- und Ausbau von Verhaltensweisen und deren Verinnerlichung“. Das Spiel(en) bietet dafür die besten Möglichkeiten. Dort nämlich handeln Kinder in Sinnbezügen zum wirklichen Leben und bilden so genau die Kompetenzen aus, die sie für ihr gegenwärtiges und zukünftiges Leben brauchen.

Rolle des Kindergartens

Neben dem Elternhaus ist der Kindergarten ein wichtiger Ort, in dem das Kind individuelle und kommunikative Fähigkeiten aufbauen kann. Die Vielfalt des Spiels bietet dazu die idealen Möglichkeiten – im Gegensatz zu gezielten Förderprogrammen oder Trainings. Entwicklungspsychologen haben die wesentlichen Funktionen des Spiels ausgemacht:

  • Zum einen ist es zentral für die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes.
  • Zum anderen hilft das Spiel beim Erwerb von schulischen wie auch beruflichen Fähigkeiten.

Der Grund dafür ist nicht zuletzt, dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Spiel- und Schulfähigkeit gibt. Der Kindergarten ist demnach der Ort, an dem das Kind auf spielerische Weise die Kompetenzen für seine eigene Schulfähigkeit entwickelt und fördert.

Schulfähigkeitsprofil

Damit die pädagogischen Fachkräfte in den Kindergärten sowie die Lehrer in den Grundschulen und Förderschulen des Primarbereichs die Schulfähigkeit des Kindes einschätzen können, wird ein Schulfähigkeitsprofil erstellt. Die Überprüfung bestimmter Kriterien hilft Aussagen über die Schulfähigkeit eines Kindes zu machen. Anhand von Checklisten können die Eltern auch selbst überprüfen, ob ihr Kind bereits für einen Schuleintritt in Frage kommt.

Was wird geprüft?

Untersucht werden dafür motorische und kognitive Voraussetzungen des Kindes sowie motivationale und soziale Kriterien.

  • Kann das Kind Gleichgewicht halten, auf einem Bein hüpfen und mit Stift und Papier umgehen?
  • Wie sieht es mit der Gesprächsbereitschaft aus?
  • Ist das Kind in der Lage, zu zählen, Figuren zu ordnen und Geräusche richtig zu zuordnen?
  • Hat es Freude am Spiel mit anderen Kindern und kann es sich in eine Gemeinschaft einordnen?

Solche und ähnliche Fragen helfen festzustellen, ob das Kind die nötigen Entwicklungsvoraussetzungen für einen Schuleintritt erfüllt.

Interessante Weblinks:

Eine umfangreiche Checkliste findet man unter folgendem Link:

Schulärztliche Untersuchung

Vor seiner Einschulung wir das Kind in jedem Fall schulärztlich untersucht. Im Rahmen der Untersuchung werden der Entwicklungsstand, die Schulfähigkeit, die Leistungsfähigkeit und die Belastbarkeit des Kindes festgestellt. Eventuelle Gesundheitsschwächen oder -schäden können bei der schulärztlichen Untersuchung erkannt werden. Im Anschluss wird ein schulärztliches Attest erstellt. Eltern behinderter Kinder haben die Möglichkeit, sich bezüglich der Auswahl von Sonderschulen oder schulvorbereitenden Einrichtungen ärztlich beraten zu lassen.